Auf dieser Seite finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen rund ums Thema Wandern mit Hunden. Die Tipps basieren auf meinen eigenen, langjährigen Erfahrungen und erheben keinen Anspruch
auf Allgemeinverbindlichkeit.
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Diese Frage läßt sich nicht pauschal beantworten. Wenn sich Ihr Hund noch im Wachstum befindet, sollten Sie ihn nicht zu längeren Wanderungen und Bergtouren mitnehmen. Langes Bergabgehen, Springen und Treppen steigen sowie stundenlanges Gehen schaden dem noch nicht vollständig ausgebildeten Bewegungsapparat und können lebenslange Probleme verursachen. Große, schwere Rassen sind dabei gefährdeter als kleinere und mittelgroße. Die ersten kleineren Wanderungen habe ich mit meinen Berner Sennenhündinnen unternommen, als sie etwa 10 bis 12 Monate alt waren. Dabei habe ich allerdings darauf geachtet, daß die Touren durch mehrere Pausen ausreichender Länge unterbrochen wurden und die Hunde so genug Gelegenheit bekamen, sich auszuruhen.
Packtaschen bedeuten für unsere vierbeinigen Begleiter immer zusätzliches Gewicht, das sie mit sich herumtragen müssen. Gerade im schwierigen Gelände und auf ausgesetzten Steigen können sie das Körpergefühl und Gleichgewicht des Hundes beeinträchtigen. Außerdem bedeutet zusätzliches Gewicht auch immer eine Mehrbelastung des Bewegungsapparates. Ist man also bei seinem Hund eher bedacht, Übergewicht zu vermeiden, um die Gelenke zu schonen, wäre es kontraproduktiv, ihn auf langen Wanderungen sein Wasser selber tragen zu lassen. Für all diejenigen, die auf den Einsatz von Packtaschen dennoch nicht verzichten wollen, gilt zu beachten, daß der Hund sich langsam an das Tragen der Taschen und auch das Tragen des Gewichtes gewöhnen sollte. Außerdem ist auf eine gute Paßform der Packtaschen zu achten. Hier überzeugt mich vor allem der Singletrak Pack Hunderucksack von Ruffwear.
Im Elbsandsteingebirge kommen nicht nur Kletterbegeisterte auf ihre Kosten, sondern auch dem Wanderer bietet sich eine Vielzahl von Wegen, Pfaden und Steigen. Häufig trifft man dabei jedoch auf Holz- und Eisenleitern oder sogar auf in den Fels geschlagene Eisenklammern, die helfen sollen, die engen Klüfte und Aufschwünge zu überwinden. Ist man mit Hund unterwegs, heißt es spätestens hier umkehren, denn diese Hindernisse sind für die Vierbeiner nur sehr schwer bzw. gar nicht zu bezwingen. Aber auch „harmlose“ Gittertreppen und –brücken, wie man sie hier häufig findet, können dem einen oder anderen vierbeinigen Begleiter durchaus ernsthafte Probleme bereiten. Aus diesem Grunde sollte man sich unbedingt vorher genau über die Beschaffenheit der Wege auf der geplanten Wandertour erkundigen. Eine Hilfe hierfür bietet mein neues Buch Wandern mit Hund Elbsandsteingebirge, das im Juni 2016 auf den Markt kommen und hier im Shop erhältlich sein wird. Die 38 beschriebenen Wanderungen habe ich alle mit meinen beiden Berner Sennenhündinnen auf Hundetauglichkeit getestet und für Hunde schwierige Stellen wie Gitterbrücken- und Treppen oder Leitern explizit beschrieben.
Konditionell sind uns unsere Vierbeiner in der Regel weit überlegen. Daher bereite ich meine Hunde nicht anders auf Bergtouren vor als mich selbst. Wenn Sie anspruchsvollere und längere Touren planen, empfehle ich, auch in den Wochen vorher vermehrt mit Ihren Hunden wandern zu gehen. Machen Sie dabei immer wieder auch Tagestouren, bei denen auch mal mehr Höhenmeter überwunden werden als Sie und Ihre Fellnase im Alltag zu bewältigen haben.
Das Bergwandern stellt aber nicht nur konditionell höhere Anforderungen an unsere Vierbeiner. Auch Trittsicherheit und "Geländegängigeit" sollten gelernt und trainiert werden.Fangen Sie mit ihrem Hund damit so früh wie möglich an. Möglichkeiten dazu gibt es auch im Alltag viele.
Lassen Sie ihn auf ihrem täglichen Spaziergang Hindernisse überwinden. Das kann das Balancieren auf Baumstämmen sein oder das Laufen über Steinbrocken. Die Balance läßt sich sehr gut trainieren, wenn man den Hund auf Baumstümpfen stehen, sitzen oder sich gar umdrehen läßt. Beginnen Sie immer mit leichten Übungen und steigern Sie dann langsam die Schwierigkeit. Achten Sie jedoch immer darauf, daß der Hund keine schlechten Erfahrungen macht. Kontrollieren Sie die "Geräte", bevor Sie den Hund darauf lassen, ob sie fest stehen und nicht wackeln, bei Hölzern, ob auch keine Nägel herausragen.
Das Begehen von Gittertreppen kann man auch gut im Alltag üben. Gehen Sie mit offenen Augen durch die Welt. An Einkaufszentren zum Beispiel befinden sich häufig außen Gittertreppen, wo man mit dem Hund hoch- und wieder runtersteigen kann.
Die Pfoten unserer Hunde sind dafür ausgelegt, auch auf unangenehmem Untergrund zu laufen. Sie werden durch eine dicke, fast lederartige Haut geschützt. Meine Hunde haben selbst beim Wandern über schroffes Gestein in den Alpen noch nie Schuhe gebraucht. Empfehlenswert ist es jedoch, die Haare zwischen den Ballen und Zehen immer kurz zu halten, damit der Hund optimal auftreten kann. Pfotenschuhe sind nützlich, wenn ein Hund eine Pfotenverletzung hat. Aus diesem Grunde habe ich auch immer 2 Pfotenschuhe in meinem Rucksack.
Immer mehr Menschen möchten ihre vierbeinigen Bergkameraden auch auf Hüttentouren in den Alpen oder anderen Gebirgen Europas mitnehmen. Doch nicht auf jeder Hütte sind Hunde wilkommen. Generell sollte man als Hundebesitzer ein paar wichtige Dinge beachten, um das Zusammenleben mit "Nicht-Hundemenschen" harmonisch zu gestalten:
Viele Menschen stellen sich die Frage, bis zu welchem Alter man mit seinem Hund noch auf Wanderschaft gehen kann. Das läßt sich jedoch leider nicht so pauschal beantworten. Jeder Hund altert anders, manche schneller, manche langsamer, der eine mit mehr, der andere mit weniger körperlichen Einschränkungen. Wieviel Sie ihrem vierbeinigen Begleiter noch zumuten können, das wissen nur Sie allein. Generell gilt bei Hunden dasselbe wie bei Menschen - wer rastet, der rostet. Jedoch ist manchmal weniger mehr. Kürzere, nicht ganz so anspruchsvolle Touren mit häufigeren und längeren Pausen lassen das Wandern auch für ergraute Fellnasen noch zum Erlebnis werden.